Ein Vorgehen, für das Arbeitgeber gar nicht oft genug sensibilisiert werden können: Führen Sie mit Mitarbeitern, die gekündigt haben, ein Abschlussgespräch. Das bietet Ihnen die große Chance, den wirklichen Motiven für den Arbeitgeberwechsel auf die Spur zu kommen. Aufgrund des Fachkräftemangels und weil jüngere Arbeitnehmer tendenziell wechselbereiter sind, ist das dringend anzuraten. Durch das Gespräch können etwaige Schwachstellen im Betrieb erkannt werden. Sie erhalten somit wichtige Hinweise, wie sich die betrieblichen Rahmenbedingungen verbessern und gegebenenfalls auch neue Mitarbeiter längerfristig binden lassen.
Empfehlungen für die Praxis: 1. Wählen Sie den richtigen Zeitpunkt für das Gespräch aus. Sinnvoll ist der letzte Arbeitstag, wenn der ehemalige Mitarbeiter bereits sein Zeugnis erhalten hat, weil er dann auch frei reden kann. Kündigen Sie das Gespräch vorher an — 2. Stellen Sie nur zweckbezogene Fragen. Etwa dazu, wie der Arbeitnehmer rückblickend seine Entwicklung in Ihrem Betrieb betrachtet und ob er seine persönlichen Ziele erreicht hat — 3. Bleiben Sie während des Gesprächs zurückhaltend. Die Gründe genau zur Kenntnis nehmen, aber keine Diskussion darüber beginnen — 4. Analysieren Sie die gewonnenen Informationen. Sind diese von allgemeiner Bedeutung und gibt es für das Ausscheiden keine privaten Gründe (z. B. notwendiger Umzug), leiten Sie gezielte Maßnahmen ab —