Der Gesamtumsatz mit Waren sowie Dienstleistungen im Interaktiven Handel, der neben Onlineverkäufen auch schriftliche und telefonische Bestellungen enthält, erreichte im vergangenen Jahr erstmals ein Volumen von 94 Mrd. Euro inkl. USt. Der Brutto-Umsatz mit Waren im E-Commerce stieg auf 72,6 Mrd. Euro inkl. USt. Das ist ein Plus von 11,6 Prozent gegenüber 2018 (65,1 Mrd. Euro inkl. USt.) Dazu beigetragen hat zum einen ein deutlich gestiegenes Bestellvolumen über Mobilgeräte, zum anderen die steigende Zahl von „Wiederholungstätern“: Jeder dritte Onlinekäufer bestellt inzwischen mehrmals in der Woche im Internet.
Aus den Daten der größten E-Commerce-Verbraucherstudie Deutschlands im Auftrag des Bundesverband E-Commerce und Versandhandel e.V. (bevh) geht hervor, dass heute bereits eine von drei Bestellungen über Smartphones und Tablets getätigt wird. Vor fünf Jahren waren es nicht einmal 20 Prozent. Auch in der Wahrnehmung der Kunden, sind Händler und Zusteller noch besser geworden, was zum weiter steigenden Umsatz beiträgt. 94,5 Prozent der Befragten äußerten sich mit ihrem Onlineeinkauf sehr zufrieden oder zufrieden, nach 93,9 Prozent vor einem Jahr.
Am Wachstum hatten alle Versendertypen Anteil. Deutlich vorne lagen im Jahr 2019 die Multichannel-Versender, die in Summe mit 13 Prozent zulegen konnten. Dabei wuchsen die Onlineshops der stationären Händler mit 8,2 Prozent deutlich unter dem Marktniveau. Anbieter, die ein Katalogangebot mit dem Onlinehandel verknüpften, legten demgegenüber um 18,1 Prozent zu. Online-Pureplayer und Marktplätze legten mit jeweils 10,7 Prozent beziehungsweise 10,8 Prozent fast gleich stark zu. An der Verteilung des Umsatzes ändert sich dadurch fast nichts: Wie im Vorjahr entfallen 47 Prozent der Umsätze auf Online-Marktplätze, 35 Prozent auf Multichannel-Anbieter und 15 Prozent auf Internet-Pure-Player.
Im vierten Quartal 2019 hat der E-Commerce allein erstmals mit brutto 22 Mrd. Euro deutlich mehr als 20 Mrd. Euro in einem Quartal umgesetzt. Der gesamte Interaktive Handel in Deutschland erreichte mit 22,3 Mrd. Euro inkl. USt wenig mehr. Der Online-Handel machte erstmals fast 99 Prozent des Interaktiven Handels aus.
Auf Basis der guten Geschäftsergebnisse des Jahres 2019 erwartet der bevh in diesem Jahr für den E-Commerce einen weiteren Zuwachs. Dieser wird voraussichtlich wegen der 2020 gedämpften Konjunkturaussichten mit 10 Prozent etwas geringer ausfallen. Dennoch werden voraussichtlich 80 Mrd. Euro inkl. USt im E-Commerce mit Waren erreicht. Der gesamte Interaktive Umsatz mit Waren und Dienstleistungen wird 2020 erstmals die Schwelle von 100 Mrd. Euro inkl. USt überschreiten.